Rinderkategorien Header v2

Färse, Rind und Kuh: Kennen Sie die Unterschiede?

Veröffentlicht am:

Färse, Rind und Kuh: Kennen Sie die Unterschiede?

Kalb und Kuh, Färse und Bulle – falls Sie zwischen all diesen Begriffen schon einmal den Überblick verloren und im Zweifel einfach zum günstigsten Stück Rindfleisch gegriffen haben, sind Sie nicht allein. Dabei wirken sich Alter, Geschlecht und Haltung maßgeblich auf die Qualität, den Geschmack und letztlich das Gelingen Ihrer Rindfleischgerichte aus.

In diesem Beitrag erfahren Sie, worin sich die wichtigsten Rinderkategorien unterscheiden und wie sich diese Unterschiede auf Zartheit, Garverhalten und Marmorierung auswirken.

Das Rind – einfach erklärt

Mit der Bezeichnung „Rind“ kann erst einmal alles gemeint sein – vom neugeborenen Kalb bis zum Zuchtbullen. In der Fleischproduktion wird daher im Wesentlichen anhand der folgenden Merkmale unterschieden:

  • Alter
  • Geschlecht
  • Kastrationsstatus
  • Anzahl der Geburten

Daraus ergeben sich die folgenden klar definierten Kategorien.

Rinderkategorien Beitrag 1 3

Das Kalb

Ein Rind wird bis zu seinem siebten Lebensmonat als „Kalb“ bezeichnet – unabhängig vom Geschlecht. Erst ab dem achten Monat folgt die Unterscheidung in Jungkuh oder Jungbulle.

Der Muskelanteil beim Kalb ist noch gering, was Kalbfleisch besonders zart macht. Es enthält kaum Fett, ist leicht verdaulich, geschmacklich jedoch zurückhaltend – der typische Rindfleischgeschmack entwickelt sich erst später.

Hochwertiges Kalbfleisch erkennen Sie an seiner hellrosa bis rötlichen Farbe. In der Küche ist es ein echter Allrounder, der sich nach Belieben braten, schmoren, grillen oder dünsten lässt. Doch aufgepasst: Achten Sie auf kurze Garzeiten, sonst wird das magere Fleisch schnell trocken.

Die Färse

Ist ein weibliches Rind ausgewachsen, wird es bis zur Geburt ihres ersten Kalbs „Färse“ genannt. Das tiefrote Färsenfleisch gilt als echtes Powerhouse unter den Rindfleischsorten: Der hohe Anteil an fein verteiltem, intramuskulärem Fett sorgt für eine schöne Marmorierung, Zartheit und einen intensiven, aromatischen Geschmack. Beim Dry-Aging, also der Trockenreifung an der Luft, entwickeln sich sogar noch feinere Aromen.

Der Haken? Färsen wachsen langsam, was die Aufzucht teuer macht und den Preis steigen lässt. Doch dieser Aufpreis lohnt sich: Wer das hochwertigste, schmackhafteste Rindfleisch sucht, kommt an der Färse nicht vorbei. Das Fleisch gilt als absolutes Premium-Produkt und ist im herkömmlichen Handel kaum zu finden.

Färsenfleisch eignet sich besonders für festliche Gerichte wie Steaks und Braten und bleibt selbst bei hohen Temperaturen saftig.

Unser Tipp: Mit unserer Eigenmarke RED + WHITE erhalten Sie handverlesenes Färsenfleisch aus Polen, das auf den ohnehin schon hohen Qualitätsstandard noch eine Schippe draufsetzt. Nur etwa jedes zehnte Rind erfüllt unsere strengen Kriterien für das RED + WHITE Qualitätssiegel. Wir garantieren eine Fettstufe von 4+ für einen besonders intensiven Geschmack.
Erfahren Sie mehr über RED + WHITE

Die Kuh

Nach der Geburt ihres ersten Kalbs wird ein weibliches Rind „Kuh“ genannt, in der Fleischproduktion genauer „Mutterkuh“. Zwischen der ersten und zweiten Geburt spricht man oft auch von „Jungkuh“.

Geburt und Aufzucht des Nachwuchses gehen auch an einer Kuh nicht spurlos vorbei: Das Bindegewebe wird lockerer, der typische eingefallene Rücken bildet sich, das Fleisch ist nicht mehr kräftig rot und auch der Fettanteil sinkt. Dennoch sollten Sie Kuhfleisch nicht unterschätzen: Es hat geschmacklich immer noch einiges zu bieten und ist insbesondere dann, wenn Sie kein Färsen- oder Ochsenfleisch bekommen können, eine solide Alternative.

Der Jungbulle

Als „Jungbulle“ bezeichnet man ein männliches Rind im Alter von rund acht Monaten bis zum Einsetzen der Geschlechtsreife mit etwa 15 bis maximal 18 Monaten. Sie wachsen schnell und setzen dabei viel Muskelmasse, aber wenig Fett an. Bereits mit 16 bis 20 Monaten sind sie schlachtreif – was Jungbullen in der Aufzucht lukrativ und ihr Fleisch im Verkauf günstig macht.

„Warum also auf teures Färsenfleisch setzen, wenn Jungbullenfleisch viel günstiger und einfach zu bekommen ist?“, fragen Sie jetzt vielleicht. Die Antwort liegt im Geschmack:

Durch das schnelle, muskelreiche Wachstum wird das hell- bis mittelrote Jungbullenfleisch fest, hart, mitunter sogar knorpelig. Es benötigt lange Reifezeiten von mindestens vier Wochen, um annähernd zart zu werden. Dry-Aging ist nicht möglich, da das Fleisch dabei 20 Prozent seiner ohnehin geringen Masse verlieren würde. Und der kleinere Fettanteil macht es zwar kalorienärmer, geschmacklich ist es aber eher fade und kann mit Färsen- oder Ochsenfleisch nicht mithalten.

Ein Steak aus Jungbullenfleisch wird also keine Auszeichnungen gewinnen. Doch es punktet mit günstigen Preisen und hoher Verfügbarkeit – der Großteil des im Supermarkt angebotenen Rindfleischs stammt vom Jungbullen.

Wenn Sie die Unterschiede zwischen Färse, Rind, Kuh und Bulle kennen, finden Sie mit Leichtigkeit das passende Stück Rindfleisch für Ihr Gericht.

Der Bulle

„Bulle“ oder „Stier“ bezeichnet ein unkastriertes, geschlechtsreifes männliches Rind. Bullen werden vorwiegend für die Zucht eingesetzt und sind für die Fleischproduktion nur von geringer Bedeutung – daher bleiben sie in diesem Vergleich außen vor.

Der Ochse

Ganz anders sieht es wiederum beim Ochsen aus: einem männlichen, kastrierten Rind. Durch den veränderten Hormonhaushalt wächst er langsamer und setzt mehr Fett an, was zu zartem, fein marmoriertem und saftigem Fleisch führt. Wird Ochsenfleisch dry-aged, intensiviert sich der bereits kräftige Geschmack noch.

Qualitativ steht das dunkelrote Ochsenfleisch beinahe auf einer Stufe mit Färsenfleisch und gilt somit ebenfalls als Premiumprodukt – entsprechend hoch ist auch der Preis.

Fazit: Rindfleisch ist nicht gleich Rindfleisch

Wer die Unterschiede zwischen Kalb, Kuh, Färse, Rind und Jungbulle kennt, versteht auch, warum Geschmack, Qualität und Preis so stark variieren. Gerade für Profiköche und Gastronomen lohnt es sich, hier aufmerksam hinzusehen.

Vergleichen Sie Fleischprodukte sorgfältig und fragen Sie gezielt nach. Jeder Großhändler sollte Ihnen die Herkunft und den Preis seiner Produkte genau erklären können. Beim Einkauf wie beim Verkauf gilt: Guter Geschmack ist seinen Preis wert.

Und wenn Sie nun richtig Lust auf ein hervorragendes Steak bekommen haben, erhalten Sie mit unserer Marke RED + WHITE handverlesenes Färsenfleisch in bester Qualität. Unser Vertriebsteam berät Sie gern!